Multimodal evozierte Potenziale (EP)

Was sind EP und wie werden sie abgeleitet?

Multimodal evozierte Potenziale sind elektrische Signale, die an verschiedenen Stellen des Gehirns abgeleitet werden. In  der Regel dienen sie dazu, Leitungsbahnen im Gehirn und Rückenmark zu überprüfen. Die gemessenen elektrischen Potenziale sind sehr klein, so dass diese nur erkannt werden, wenn die Messung sehr häufig wiederholt wird (zwischen 100-1500 Durchgänge) und die Messungen gemittelt werden. Je nach EP wird eine andere Reizmethode gewählt und die Ableiteelektroden werden an verschiedenen Stellen des Kopfes positioniert, je nachdem, welches EP durchgeführt wird.  Man unterscheidet verschiedene evozierte Potenziale:

-          Visuell evoziertes Potenzial (VEP): überprüft die Sehbahn von der Retina bis zum Sehzentrum

-          Somatosensibel evoziertes Potenzial (SEP): überprüft die sensible Bahnen vom Bein oder Arm, die über das Rückenmark zum Gehirn ziehen (Postzentralregion)

-          Akustisch evoziertes Potenzial (AEP): überprüft die periphere und die zentrale, im Hirnstamm gelegene, Hörbahn.

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Was für eine Aussagekraft haben diese Untersuchungen?

 

Die multimodal evozierten Potenziale dienen dazu, Leitungsstörungen in den Bahnsystemen nachzuweisen. So liefern sie wertvolle Zusatzinformationen bei Rückenmarkerkrankungen, aber auch bei Schwindelerkrankungen und in Kombination mit der Eletroneurographie und –myographie auch bei peripheren Nervenschädigungen. Aus der MS-Diagnostik sind sie nicht wegzudenken.