Kognitive Testungen
Im Rahmen der Abklärung von Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, insbesondere bei der Fragestellung einer möglichen dementiellen Erkrankung, werden in der Praxis unterschiedlich orientierende Testverfahren eingesetzt. Diese werden als Befragung durchgeführt und beinhalten neben Fragen zur Orientierung (Ort? Datum?) zum Beispiel auch Aufgaben zur Merkfähigkeit (Wörter merken und verzögertes Abfragen), Nachzeichnen von Gegenständen (Prüfung visuell-konstruktiver Fähigkeiten) oder Rechenaufgaben.
Bitte beachten: Bitte an Brille und/oder Hörgerät denken!
Eine grobe Orientierung gerade in der Diagnostik von Demenzen geben zum Beispiel der Mini-Mental-Status-Test (MMST) in Verbindung mit dem Uhrentest nach Shulman sowie der DemTect®. Diese Screeningstests untersuchen hierbei Bereiche wie verbales Gedächtnis, Wortflüssigkeit, intellektuelle Flexibilität und Aufmerksamkeit und dauern in der Regel weniger als 10 Minuten.
Ergänzend hierzu wird auch der MOCA (Montreal-Cognitive Assessment) eingesetzt, der neben Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzentration vermehrt auch die visuokonstruktiven Fähigkeiten, das konzeptionelle Denken und das Rechnen abfragt. Auch dieser dauert etwa 10 Minuten.
Zur Abgrenzung organischer Gedächtnisstörungen von möglicherweise durch eine Depression bedingten Beschwerden kommt der TFDD zum Einsatz, welcher neben den oben genannten Bereichen auch depressive Symptome abfragt; hilfreich kann hierzu ergänzend ein Selbstbeurteilungsfragebogen bezüglich depressiver Symptome (BDI 2) sein, der in Ruhe vom Patienten zu Hause beantwortet und später ausgewertet werden kann.
Zur Einschätzung kognitiver Störungen (anhaltende Aufmerksamkeit und Konzentration) auch im Rahmen anderer organischer Erkrankungen (Schädel-Hirn-Traumata, Multiple Sklerose etc.) wird der SDMT(Symbol Digit Modalities Test) eingesetzt, der visuelles Einprägen, Aufspüren und Reagieren auf graphische Symbole verbindet. Dieser dauert weniger als 3 Minuten.